Das Forstrevier stellt sich vor
Lange Zeit haben die Gemeinden Meilen, Uetikon am See und Männedorf zusammen ein Forstrevier von ca. 406 Hektaren Wald gebildet. Im Sommer 2012 einige strukturelle Änderungen dazu geführt, dass sich Stäfa und Oetwil am See dem Forstrevier angeschlossen haben.
Dank diesen zwei Beitritten weist das Forstrevier nun rund 630 Hektaren Wald auf. Diese Reviergrösse erlaubt die Anstellung einer Försterin, welche ausschliesslich für die Wälder der fünf Reviergemeinden zuständig ist. Die Gemeinden Meilen, Stäfa, Männedorf, Oetwil am See und Uetikon am See bilden nun zusammen das Forstrevier Pfannenstiel-Süd und dadurch den kommunalen Forstdienst. Dabei herrscht eine enge Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern sowie dem kantonalen Forstdienst. Dadurch wird eine nachhaltige und werterhaltende Waldbewirtschaftung sichergestellt.
Auf der strategischen Ebene führt die Forstkomission das Forstrevier. Die Komission besteht dabei aus Gemeindevertretern sowie Waldvertretern aus den verschiedenen Verbänden. An mehreren Komissionssitzungen informiert die Revierförsterin sowie die Gemeindevertreter über laufende Entwicklungen im Forstrevier.
Aufgrund der Zusammensetzung des Reviers aus fünf Gemeinden, hat der Austausch und die Kommunikation einen hohen Stellenwert.
Die Aufwände und Erträge des Forstreviers werden prozentual über die Waldfläche der einzelnen Gemeinden verteilt.
Da die Gemeinde Meilen mit rund 44 % den grössten Waldanteil im Revier aufweist, übernimmt sie das Präsidium des Forstreviers.
Die Revierförsterin ist ebenfalls in der Gemeindeverwaltung der Gemeine Meilen eingegliedert, in welcher sich auch die Büroräumlichkeiten befinden.
Waldanteil der Reviergemeinden:
Meilen | 292.2 ha / 44.3 % |
Stäfa | 131.9 ha / 21.7 % |
Männedorf |
98.4 ha / 16.2 % |
Oetwil am See | 69.5 ha / 11.4 % |
Uetikon am See |
38.6 ha / 6.4 % |
Aufgaben des Försters
Gemäss § 28 des kantonalen Waldgesetzes sind die Aufgaben eines kommunalen Forstdienstes:
- unmittelbare forstpolizeiliche Aufsicht
- Anzeichnen von Holzschlägen
- Information über die Bedeutung und den Zustand des Waldes sowie über die Wald- und Holzwirtschaft in der Gemeinde
- Beratung der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sowie der Waldbenützerinnen und Waldbenützer
- Mitwirkung bei der Durchführung staatlicher Massnahmen
Die Gemeinden müssen gewährleisten, dass diese Leistungen fachgemäss durchgeführt werden. Diese Leistungen sind als hoheitliche Aufgaben von den Gemeinden zu bezahlen.
Naturnetz Pfannenstil
Im Jahre 1998 wurde das Projekt Naturnetz Pfannenstil (NNP) von der Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP) lanciert, um die Ziele des Naturschutz- Gesamtkonzeptes des Kantons Zürich und die ökologische Vernetzung laut regionalem Richtplan umzusetzen.
Blumenwiesenansaat/Waldauflichtung, Chnolli, Uetikon am See
Im Chnolli liegt ein artenreiches Kleinseggenried von kommunaler Bedeutung. Der angrenzende Wald ist sehr feucht und im Unterwuchs riedartig. In der näheren Umgebung ist 2009 eine extensive Wiese angesät worden. Durch die Auflichtung des Waldstückes ist die Vernetzung des Rieds mit den bereits angesäten Magerwiesen verbessert worden. Das Kleinseggenried, die Feuchtflächen im Wald und die extensive Wiese sind Habitate für seltene Arten wie z.B. Feldhase und Violetter Silberfalter.
Projekt Glögglifrosch, Hohrüti, Meilen
Bis vor einigen Jahren konnte man ihn hier noch läuten hören, den glockenartigen Ruf des Glögglifrosches, auch Geburtshelferkröte genannt. Die Weiher, das Ufer und die ganze Kiesgrube waren so stark überwuchert, dass sich hier keine Amphibien mehr fortpflanzen konnten. Durch die Neugestaltung soll der Glögglifrosch wieder in die Hohrüti zurückkehren.
Feuchter Waldstandort, Männedorf
Vor mehreren Jahren kam der ehemalige Revierförster Kurt Gujer auf die Idee die lokalen artenreichen Lebensräume im Wald miteinander zu vernetzen. Diese Aufwertungen im feuchten Lebensraum des „Chrüzlerboden“ kommen vor allem Amphibienarten wie dem Grasfrosch zugute. Diese Massnahmen werden auf dem Gebiet der Waldkorporation Männedorf durchgeführt. Das Einstauen von Entwässerungsgräben begünstigt den Wasserhaushalt in Richtung des ursprünglichen Niveaus der feuchten Waldstandorte.
Falterparadies, Badholz, Meilen
Tagfalter stellen häufig hohe Anforderungen an ihre Wohnumgebung. In jedem Lebensstadium, als Ei, Raupe und ausgewachsener Falter brauchen sie andere Pflanzen und zum Teil auch andere Lebensräume. Lichte Wälder mit vielen Kräutern und Gräsern als Ergänzung zu den Rieden sind daher für viele Arten wichtig. In den vom Naturnetz Pfannenstil ausgelichteten Waldsäumen konnten im Jahr 2003 bereits 19 Tagfalterarten festgestellt werden.